DER PREIS DES SCHWEIGENS, DAS ERBE DES MUTES
Das Echo der Angst in den Herzen der Kinder, die in Gaza jeden Tag mit dem
Klang von Bomben aufwachen, kann es in der Entscheidung eines Verbrauchers am
anderen Ende der Welt enden? Vielleicht nur, indem man im Supermarktregal die
Hand nicht ausstreckt… Vielleicht, indem man den Namen einer Marke nicht
erwähnt… Vielleicht auch, indem man in einer Freundesrunde offen Stellung gegen
den Unterdrücker bezieht…
Doch selbst solch einfach erscheinende
Haltungen bleiben für viele die schwierigste Tat des Mutes. Denn jeder hat eine andere Angst. Ein
Verkäufer fürchtet, Kunden zu verlieren, ein Angestellter, seinen Job zu
verlieren, ein Student, sein Stipendium zu verlieren, ein Vater, seinem Kind
kein Brot bringen zu können.
Sind all diese Ängste berechtigt? Ja,
teilweise berechtigt. Aber rechtfertigen sie das Schweigen? Nein…
Denn in Gaza geht nicht nur Nahrung
verloren, sondern Leben; nicht nur Arbeit, sondern Zukunft; nicht nur Komfort,
sondern Menschlichkeit… Dort ist der „Preis
des Schweigens“ nicht so leicht wie bei uns. Daher haben wir auch kein
Recht, den „Preis des Sprechens“ als
zu schwer zu betrachten.
Genau an diesem Punkt kommt der „Mut zum Guten“ ins Spiel. Zeiten, in denen jeder gegen das Unrecht seine Stimme erheben kann, es aber in Wirklichkeit schwer ist, dies zu tun… Momente, in denen das Herz weiß bleibt, aber die Zunge dunkel wird…
Mut
bedeutet nicht, in einer dunklen Nacht das Licht anzuzünden; sondern es am
helllichten Tag nicht auszumachen.
Was
ist es also, das manche aufstehen lässt, andere aber lähmt?
Stellen Sie sich einen Studenten vor: Er
studiert an einer Universität in Amerika. Vielleicht hat er sich durch
jahrelange Mühe und überragende Leistungen ein Stipendium verdient. Jetzt wird
er bedroht, dieses Stipendium zu verlieren, weil er Gaza unterstützt. Diese
Bedrohung nimmt ihm nicht nur finanzielle Mittel, sondern vielleicht auch seine
erträumte Zukunft. Doch er schweigt nicht.
Stellen Sie sich einen Ingenieur vor: Er
arbeitet im Silicon Valley. Die klare Botschaft seines Unternehmens, das Israel
unterstützt, lautet: „Wenn du Stellung beziehst, verlierst du deinen Job.“ Doch
er bezieht Stellung. Denn er weiß: Der Fluch eines Unterdrückten wiegt schwerer
als ein Job.
Was
nährt ihren Mut? Vielleicht ein starker Glaube, vielleicht eine auf das
Jenseits ausgerichtete Sicht, vielleicht das Feuer des Gewissens, das im Herzen
nicht erloschen ist…
Und
die Schweigenden? Was sind ihre Gründe, zurückzubleiben? Vielleicht Angst,
vielleicht Bequemlichkeit, vielleicht der Gedanke: „Es ändert sich sowieso
nichts“…
Aber wir wissen Folgendes:
Mut
entsteht nicht durch Möglichkeiten, sondern durch Glauben.
Wer
will, findet einen Weg; wer nicht will, eine Ausrede…
Und
genau mit diesem Aufruf können wir diesen Mut, auch wenn nur in Tropfen,
vergrößern. Mit einem Beitrag, den wir teilen, mit einer Marke, auf die wir
verzichten, mit einem Satz, den wir aussprechen, mit einem Umfeld, in dem wir
nicht schweigen…
Denn große Brände beginnen mit kleinen
Funken…
Vergiss
nicht:
Wenn
du heute zu Gaza schweigst, wirst du morgen mit deinem eigenen Gewissen sprechen
müssen.
Und
diese Stimme wird so laut sein, dass sie durch keine Drohung zum Schweigen
gebracht werden kann…
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